Nur die Gebildeten sind frei

Reisebericht 2004

Schon längere Zeit machten wir uns Gedanken über ein Projekt. Durch frühere Reisen habe ich mich in den Himalaja verliebt, somit war eine Reise nach Ladakh schon längst überfällig. 2004 sind wir dann mit 5 Personen nach Delhi geflogen, ab da mit einem Taxi über Daramsala und Manali nach Leh gefahren…

Mitgruenderin der Nubratalhilfe - Ina ter Harmsel

Ina ter Harmsel

Mitgründerin der Nubratalhilfe

Reise nach Leh

Unterwegs war eine Brücke eingestürzt. Wollten wir also weiter, mussten wir uns über das Brückengeländer mitsamt Gepäck jonglieren und mit einem Taxi auf der anderen Seite weiterfahren. Aber bis Leh mußten noch einige Pässe von 5000 m und mehr überwunden werden, so hatten wir auch noch mit Eis und Schnee zu kämpfen. In Leh angekommen kämpften wir alle mit Diarrhoe.

Wir erfahren von der Schule im Nubratal

In Leh hörten wir durch einen Australier vom Nubratal und deren Schulproblemen. Wir wollten hin und uns vor Ort überzeugen über das Wie? – Was? – Wo?.  Wir brauchten wieder ein Trekkingpermit und eine gute Taxe mit guten Reifen und guter Bremse. Über Telefon wurde Lama Zotpa verständigt, dass wir kommen. Nach 3 Tagen waren die Vorbereitungen getroffen, 120 Kilometer lagen nun vor uns ins Ungewisse.

Nach 8 Stunden Fahrt trafen wir dann in der Schule in Diskit an und wurden herzlichst begrüßt.

Wir lernen den Lama Lobsang Zotpa kennen, der es sich seit über 25 Jahren zur Aufgabe macht, jungen Menschen eine Hoffnung zu geben. Neben einem Dach über dem Kopf, soll den Kindern vor allem eine Chance auf Bildung ermöglicht werden.

Hilfe wird dringend benötigt

Nach einer Besichtigung der Schulräume, der Internats-Unterkunft sowie der sanitären Anlagen (für alle 250 Kinder) eine Toilette, gewaschen wurde sich am Fluss, Strom gibt es nur 2 Std. am Tag) war uns klar, dass hier Hilfe dringend benötigt wird.

Die Schule hat momentan ca. 210 Plätze wovon 70 Internatplätze sind, für Kinder, wo das Elternhaus zu weit weg liegt. Im Umkreis von 250 km gibt es nur diese eine Schule und der Weg dorthin ist mühselig. Die Kinder werden z.T. vom indischen Militär aus den Bergdörfern in die Schulen gebracht (solange diese keine andere Aufgaben haben.)

Mit einfachsten Mitteln soll die Schule ausgebaut werden, damit alle Kinder der umliegenden Dörfer unterrichtet werden können. Das Haus soll zusätzlich der Unterbringung der Kinder dienen, für die es unmöglich ist, sich jeden Tag auf den Weg zur Schule zu machen. Es fehlen zur Zeit noch 180 Internatsplätze. Finanzielle Unterstützung fehlt sowohl für Unterrichtsmaterial als auch für die Einrichtung.

Kaum waren wir zurückgekehrt nach Deutschland, gründeten wir daher den Verein „Kinder für Kinder Nubratalhilfe e.V.“ – Hilfe zur Selbsthilfe ist unser Motto.

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Kinder im Nubratal
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Präsentation 2004
Vorschaubild- PDF Praesentation_2004