So imposant die Natur, so prekär die Bildungsmöglichkeiten. Helfen Sie uns diesen Zustand zu ändern!

Das Nubratal

Das Nubratal, hoch im Himalaja gelegen, ist von unendlicher Schönheit geprägt. Die grüne Flussoase steht in strengem Kontrast zur umliegenden Hochgebirgswüste, Sanddünen wechseln sich ab mit sattem, fruchtbarem Grün. Eingebettet in diese traumhafte Landschaft mit seinen bis zu 7000 m hohen Bergen sind uralte Klöster und ursprüngliche Dörfer.  Der Name soll auf das Wort Ldumra zurückzufühen sein, das „Tal der Blumen“.

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Maitreya-Statue, Kloster Diskit

Krisenregion Kaschmir

An der nördlichsten Spitze von Indien liegt das Nubratal, eingeklemmt zwischen Westpakistan und China (Tibet). Im Norden des Tals liegt der Siachen-Gletscher, im Nordwesten der Karakorumpass, der das Nubratal mit China verbindet. Ebenso wie Tibet, ist im Osten ein kleiner Teil des Tals durch China besetzt. Zudem ist der westliche Teil des Tals pakistanisches Sperrgebiet (siehe Karte). Daher ist die indische Armee in der Provinz Ladakh auch extrem präsent, welche aber in Friedenszeit auch viele soziale Funktionen übernimmt und einer der größten Arbeitgeber der Region ist.

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Lage des Nubratals in Indien
Diskit Monastery (28499372572)

Diskit Kloster im Nubratal,  Photo by Ashwin Kumar from Bangalore, India, Diskit Monastery (28499372572), CC BY-SA 2.0

Die geographische Lage des Nubratals:

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Der Dalai Lama - Das geistliche Oberhaupt der Tibeter bei einem Besuch im Nubratal

Klein-Tibet

Im Tal leben die Ladakhis, Ladakhi ist die vorherrschende Sprache. Die meisten sind Buddhisten, eine Minderheit bilden Muslime der Shia und Sunniten. Das Gebiet nennt sich auch Klein-Tibet, denn Indien hat hier den Tibetern eine große Freiheit eingeräumt, nirgends wo auf der Welt wird noch nach tibetanischen Bräuchen so gelebt wie hier. In Tibet selber ist die Lebensart, ihre Religion, die Bräuche und die Sprache unter Strafe verboten, und wird zum Teil mit dem Tode bestraft.

Nur über den höchsten befahrbaren Pass der Welt erreichbar

Wer ins Nubratal möchte, muss einen langen, beschwerlichen Weg antreten. Es gibt nur wenige Möglichkeiten in das Tal zu gelangen, alle Wege führen über Leh, die „Hauptstadt“ der Region Ladakh [Jammu und Kashrmir), Indien. Hierhin gelangt man entweder mit dem Flugzeug aus Delhi (ca. eine Stunde Flug) oder mühsam per Jeep über Srinagar oder Manali. Letzteres bringt in jedem Fall eine 4-5 tägige Jeepfahrt über Schotterpisten, auf denen gerade ein Transportfahrzeug Platz hat, mit sich.

Hinzu kommen mehrere zwischen 4400 und 5300m hohe Pässe, die es zu überwinden gilt. Welchen Weg man auch wählt, im 3500 m hoch gelegenen Leh sind einige Tage Höhenaklimatisierung notwendig, ehe man weiter ins Nubratal fahren kann. Denn um ins nur 120 km entfernte Deskit zu gelangen, muss der höchste befahrbare Pass der Welt, der Kardung-La überwunden werden. Dieser ist nur in den Sommermonaten von Anfang Juni bis Mitte September geöffnet.

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Fahrt über den Hochgebirgspass Kardung-La

Die Menschen im Nubratal

 

Das Nubratal selbst liegt auf 3200 m Höhe und hat dementsprechend ein hartes Klima. Die Menschen dort leben 7 Monate des Jahres abgeschnitten von der Außenwelt – Kälte und Schnee bestimmen dann das Leben. Sie versorgen sich in dieser Zeit zum großen Teil selbst oder sind von Lieferungen über das Militär abhängig.  Das Leben ist einfach und karg, geprägt von harter Arbeit, aber die Menschen strahlen eine besondere innere Zufriedenheit und Ruhe aus.

Die Jugend verlässt das Tal in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Eine Reise, die nicht selten als Enttäuschung endet, denn auch außerhalb des Tals gibt es ohne Bildung so gut wie keine Möglichkeiten, das bitter nötige Geld zu verdienen.

 

„Nur die Gebildeten sind frei“

(Epictetus, Bürger des Alten Rom)
 

Nur durch ausreichende Bildung vor Ort hat die Jugend im Nubratal die Möglichkeit in Ihrem schönen Tal eine Zukunft aufzubauen. Eine gute Schulausbildung bildet die notwendige Basis eine Arbeitsstelle zu finden, mit der man seine Familie gründen kann und das Leben selbstbestimmt zu gestalten. Sie möge dazu beitragen Eigeninitiative sowie sozialen Zusammenhalt zu stärken und die kulturelle Identität zu bewahren.

Bemerkenswert, wie die Menschen trotz – oder gerade wegen? der herrschenden Armut füreinander einstehen. Diese Haltung hat uns in der Meinung verstärkt, das dortige Schulprojekt zu unterstützen. Helfen Sie uns, zu helfen?

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Die Freundlichkeit der Menschen ist beeindruckend
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Beschwerliche Arbeit, die mit bloßen Händen erledigt wird

Impressionen Land und Leute